Luzerner, Ob- und Nidwalden Nationalturntag - 18. Tagessieg für Andi Imhof im Schongang

    Andi Imhof bekundete am heissen Luzerner, Ob- und Nidwaldner Nationalturntag in Ruswil keine Probleme, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Im Sägemehl zeigte die Konkurrenz fast zu viel Respekt.


    Der 32-jährige Urner behauptete sich im Luzerner Rottal als unangefochtener Leader der Nationalturnszene. Trotz keineswegs optimalem Vornotenprogramm und 1,5 Punkten Verlust im Hochweitsprung lag der dreifache eidgenössische Kranzschwinger schon zur Mittagspause an der Spitze in der Kategorie-A-Zwischenrangliste. Des verhiess für den Nachmittag angesichts fehlender Spitzenathleten im Sägemehl wenig Spannung.

    Müdigkeit nach langer Saison

    «Ich spüre die Müdigkeit nach der langen Saison», bekannte Imhof nach dem Wettkampf, den er souverän als Tagessieger beendete. Allerdings blieb er dem Publikum einiges schuldig. Die ersten beiden Gänge Schwingen hatte er vor der Mittagspause gegen Peter Barmettler und Andreas Reichmuth im Schnellverfahren für sich entschieden. In den restlichen zwei Gängen Ringen und Schwingen genügten dem Urner ein Sieg mit Wyberhaken gegen Robin Straub sowie drei fade Gestellte.

    Kein Risiko

    Sowohl im Ringen wie im Schlussgang in den Zwilchhosen begnügte sich das Aushängeschild der Nationalturnriege Bürglen gegen Ringerspezialisten Thomas Suppiger mit einem Remis. «Ich wusste um die Situation und ging zuletzt kein Risiko mehr ein», begründete er den faden Schlussgang, in dem er den für Willisau turnenden Hergiswiler nur ansatzweise in Schwierigkeiten brachte.

    Noch ein grosses Ziel

    Mit seinem 18. nationalturnerischen Tagessieg gewann Andi Imhof in Ruswil seinen 50. Kranz im Vielseitigkeitswettkampf. Hinzu kommen 57 Schwingerkränze. Als nächstes und letztes grosses Ziel strebt der Urner den Gewinn der nächstjährigen Eidgenössischen Nationalturntage in Eschenbach LU an. «Dieser Erfolg fehlt mir noch.»

    Bis ins Jahr 2019 mag er noch nicht planen. Dannzumal könnte er seinen vierten eidgenössischen Schwingerkranz sowie seinen dritten eidgenössischen Turnfestsieg in Serie feiern. «Jetzt nehme ich Jahr um Jahr. Ende 2017 rechne ich wieder ab.»

    Auch Marcel Bieri ausgebrannt

    Hinter Imhof behauptete sich Thomas Suppiger dank seiner Zweikampfstärke vor Marcel Bieri auf Rang 2. Der Zuger Multisportler, der im Schwingen grosse Fortschritte gemacht hat, begeisterte mit einer akrobatischen Bodenturnübung, die ihm 10,0 Punkte eintrug. In den Zweikämpfen zeigte er sich hingegen ähnlich ausgebrannt wie Imhof. Hinzu kam eine unglückliche Niederlage gegen Andreas Reichmuth, der ihn ohne Hosengriff konterte.

    Infolge einer vorabendlichen Ehrung in seiner Wohngemeinde meldete sich Damian Gehrig kurzfristig ab. An seiner Stelle behauptete Cousin Konrad Steffen aur Rang 5 eine Emmentaler Spitzenklassierung.

    Mehr Spannung in Netstal

    Wenn nebst Gehrig an der Schweizer Meisterschaft in Netstal die starken Thurgauer, angeführt von Samuel Giger, hinzukommen, dürfte Andi Imhof das Siegen nicht mehr so leicht fallen wie in Ruswil.

    Wolfgang Rytz, 15.09.2016