Altmeister Imhof benötigte kürzesten Trainingsaufbau für Top Leistung am Berner-Kantonalen Nationalturntag

    176 Athleten starteten am Berner-Kantonalen Nationalturntag, ein Einheimischer Sieg sowie Aktive Nationalturner - und vorallem Zuschauer waren am Wettkampf zugelassen.

    Der Bernisch-Kantonale Nationalturner-Verband führte in Reichenbach einen erfolgreichen Nationalturntag durch. Reichenbach war schon verschiedentlich Austragungsort Nationaler Anlässe. 2001 mit Leo Betschard, Muotathal, als Festsieger, und 2010 (mit über 200 Turnern) hat Andi Imhof Thomas Ettlin schon nach wenigen Sekunden bei strömendem Regen ins Sägemehl gebettet. Der Verband freute sich über den gelungenen Anlass.

    Die Berner haben in den vergangenen zwei Jahren leider keinen Anlass durchführen können. Die Pandemie und die Absage des OKs eines geplanten Berner Anlasses haben die Durchführung eines eigenen Turntages verhindert. Durch diese unbefriedigende Situation sah sich der Verband in der Pflicht, für die Turnerfamilie möglichst bald aktiv zu werden. Nach einem Lichtblick und in der Hoffnung, dass im Frühjahr 2021 wieder Sportanlässe durchgeführt werden können, wurde das Vorhaben in Angriff genommen. Zusammen mit viel Goodwill aus der Bevölkerung organisierte der Berner Verband in Reichenbach innert Rekordzeit einen würdigen Nationalturntag. Mit dem Einverständnis der Behörden durften sogar wieder Zuschauer anwesend sein. Für die jungen Turner ist es ein wichtiger Faktor, dass Betreuer und Eltern wieder teilnehmen und Unterstützung bieten können. Auch die sozialen Kontakte der ganzen Turnerfamilie, vom Kleinkind bis zum Ehrenmitglied, konnten gelebt und gepflegt werden. Dass in Reichenbach schlussendlich auch die Aktiven über dem 20. Altersjahr starten konnten, war eine spezielle Genugtuung. Die vielen positiven Rückmeldungen zu dem durchgeführten Anlass waren beeindruckend und sehr erfreulich.

    Die Trainingsphase für Ringer und Schwinger, um Schwünge und Techniken wieder wettkampfmässig anwenden zu können, dauerte nur wenige Wochen. Und die einzelnen Vornoten konnten höchstens zu Hause auf dem Rasen oder als Schnelllauf im Wald trainiert werden. So erstaunt sehr, dass ausgerechnet der Altmeister mit seinen 37 Jahren am schnellsten wieder auf Touren gekommen ist. Denn Andi als Spitzenschwinger machte den Unterschied nicht nur in den Zweikämpfen wett. Er war bereits nach dem Vornotenprogramm zusammen mit David Wüste an der Ranglistenspitze, dadurch dass er auf seine jahrelang eingeübten Stärken zurückgreifen konnte. Ein Blick in die Vergangenheit zeigte noch ein interessantes Bild. Der letzte Grossanlass war die SM in Grosswangen 2019. Wer einmal den 22.5 kg schweren Stein 28 x gehoben hatte, konnte dies auch nach Corona. Einmal Steingehoben, immer Steinheber. In den Disziplinen, die direkt messbar sind (wie schnell-lauf) büssten die meisten ca. 3 – 8 Zehntelsekunden ein. Beim Weitsprung waren es nur wenige Zentimeter, die fehlten. Die beiden Disziplinen Hochweit und Steinstossen wurden am meisten als Streichresultat gewertet, wahrscheinliche Gründe, dass dies Disziplinen in einer Turnanlage und nicht zu Hause trainiert werden konnte.


    Andi Imhof

    Andi Imhof, der ein sehr gern gesehener Gast bei den Bernern ist und mit dem TL Peter Zahler lange zusammen Wettkämpfe etc. bestritten hatte, war schon 2010 in Reichenbach als Sieger ausgerufen worden.

    Mit seiner Erfahrung und dem jahrzehntelangen Training seiner Stärken konnte Andi Imhof den Unterbruch am leichtesten wegstecken. Er war den ganzen Tag in Reichenbach unerreichbar und demzufolge klarer und verdienter Sieger. Im Schlussgang bezwingt Andi den 21-Jährigen David Wüest aus Grosswangen nach 4 Minuten am Boden.


    Benjamin Heyden Aeschi b. Reichenbach

    Das Multitalent aus Aeschi startet gleichzeitig gerade in mehreren Sportarten erfolgreich. Benjamin ist im Schwingen sehr erfolgreich und ist ebenfalls in der Velo Szene ein Begriff. Nach dem Maximum in den Vornoten reichten ihm zwei gestellte Gänge im Ringen der Sieg im Schlussgang gegen den Baselländer Fynn Dehning in der Kategorie L1.

     

    Ueli Steffen, 13.07.2021