Bundesrat bei Nationalturnern: Brauchtum lebt
Maurer: weiter so
Bundesrat Ueli Maurer als Sportminister liess es sich nicht nehmen, an diesem frühlingshaften Samstagnachmittag in den Thurgau zu reisen. Für seinen ersten Auftritt bei einem nationalen Sportverband wählt Maurer just die DV der Nationalturner. Sein launige Ansprache wurde zum Höhepunkt der Versammlung. „Eure Sportart imponierte mir schon immer“ zeigte er sich beeindruckt „Eigenwillig, typisch schweizerisch, flexibel“. Diese Prädikate ordnete er der Mehrkampfsportart mit turnerischen Disziplinen wie Steinstossen oder Steinheben und Zweikämpfen im Sägemehl zu. Gerade junge Sportler suchten ein vielfältiges Betätigungsfeld. Hier hätten werteorientierte Vorbilder eine wichtige Funktion. Sein Aufruf zur ehrenamtlichen Arbeit und zur Förderung des traditionsreichen Sports fand eine sehr gute Resonanz bei den Delegierten in der Auholzhalle. „Weiter so, pflegt diese Werte“ sagte der amtsjüngste Bundesrat den Delegierten aus den Unterverbänden des ENV. Mit grossem Applaus verdanken die Delegierten die sympathische Geste des Magistraten.
Andi Imhof Jahresmeister
Die Jahresklassierung in der Top-Kategorie A gewann erneut Andi Imhof, Der Urner hatte eine ausgeglichene Saisonresultate mit drei kantonalen Siegen.
„Mir ist das abgelaufene Jahr turnerisch sehr gut gelaufen“ sagte Imhof . Er zeigte sich zuversichtlich für die anstehende Saison. „Dieses Jahr werde ich nochmals zulegen“ meinte der 24 Jährige, der noch ein grosses Potential im Nationalturnen und Schwingen hat.
Die Leistungsklasse L3 wurde von Niklaus Sommer gewonnen. Im L2 schwang Christian Bieri obenaus. Adrian Elsener heisst der Sieger im L1. Die Zentralschweizer dominierten klar das Geschehen im abgelaufenen Jahr.
Veranstalter gesucht
Besetzung des Vorstandschargen, Förderung Nachwuchs und Finanzen sind auch im ENV eine ständige Herausforderung. Finanzchef Urs Blaser konnte von einem guten Resultat 2008 berichten, obwohl die Kasse durch den Jubiläumsanlass 75-Jahre ENV etwas strapaziert worden war. Guido Müller stellte das Jahresprogramm vor. Dank frühzeitiger Planung sollten Doppelbelegungen von Terminen möglichst vermieden werden.
„Der Verband ist auf Kurs“ sagte Josef Burch als Zentralpräsident des ENV.
SM am Munot
Höhepunkt des neuen Verbandsjahres wird die Schweizermeisterschaft am 12. September in Schaffhausen sein. Clemenc Gurtner informierte über den Stand der Planungen am Munot.
Ein weiterer Grossanlass sind die Eidgenössischen Ringertag in Willisau am 22. und 23. August. Zu diesen sportlichen Zweikämpfen werden 300 Ringer erwartet. Für die Aktivkategorien winken den Siegern je ein Muni als Lebendpreis.
Die Schweizermeisterchaften im Steinstossen am 5. September werden im Kanton Schwyz in Wangen ausgetragen.
Die Grüsse der Schwinger überbrachte Hans Ueli Zbinden namens des ESV’s, des NOS und des Thurgauer Schwingerverbands. In seinem Ausblick auf das Eidgenössische Schwing- und Aelplerfest vom nächsten Jahr in Frauenfeld konnte Zbinden berichten, dass der Finale des Steinstossen nach Möglichkeit in der stimmungsvollen Arena stattfinden soll.
Vorstandserneuerung demnächst
Verbandspräsident Josef Burch gab bei der Wiederwahl bekannt, dass er die letzte Amtzeit antrete. Er ersuchte die Delegierten um Unterstützung bei der Suche eines qualifizierten Nachfolgers, der die Geschicke des Verbands in die Hände nimmt.
Auch im Technischen Bereich gilt es Lücken zu schliessen.
Zwei neue Ehrenmitglieder
Der Berner Max Gerteis und der Walliser Roger Terrettaz wurden für ihre langjährigen Verdienste für das Nationalturnen mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
Hawaianer zu Besuch in Mostindien
Nach dem offiziellen Teil organisierten die lokalen Organisatoren aus der Männerriege Sulgen und der Fitnessriege Donzhausen den Anwesenden ein flottes Unterhaltungsprogramm. Dabei traten der Damenturnverein und die Männerturner auf.
Mit ihrer Hawainummern in Baströckli strapazierten die Männerriegler die Lachmuskeln des Publikums.
Ein lokaler Schlittenbauer zeigten den Delegierten, dass der beste Schlitten der Schweiz im heimischen Thurgau aus Eschenholz hergestellt wird. Die gute Stimmung im Oberthurgau dauerte bis weit in die Nacht.
Investitionsschub
„DV ist gelungen: die Kameradschaft gestärkt und Wertschöpfung im Dorf“ zeigte sich OK-Präsident Sepp Meyer erfreut über den Veranstaltungserfolg.
Erfreut zeigte er sich bezüglich der ehrenamtlichen Mitarbeit der rund 40 Helfenden. Dank dem Anlass profitierte das lokale Gewerbe mit den Festlieferanten. Alle Hotelzimmer und Privatunterkünfte in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde waren mit Delegierten gut belegt. Ein sinnvoller Beitrag gegen die „Wirtschaftskrise“ meinten die Nationalturner in der Gemeinde am Tor zum Oberthurgau.
- Anlass:
- Eidg. Delegiertenversammlung ENV
- Bilder:
